Der Samstag
Die Vorfreude des Kaders auf die diesjährige Bundesligarückrunde in Trier war groß. Die Aufstellungsplanungen waren bereits abgeschlossen und das Ziel mit der bestmöglichen Mannschaft in das Turnier zu starten war gesetzt. Wir hätten es uns denken können. Corona machte uns auch hier vorerst einen Strich durch die Rechnung. Kurzfristig mussten diesmal Lukas und Dominik auf Grund einer akuten Coronainfektion absagen und alle strategischen Planungen mussten wieder auf Anfang gesetzt werden. Da zum diesjährigen Rückrundentermin leider auch Martin nicht als sechster Mann mitfahren konnte, mussten wir im erweiterten Mannschaftsumfeld nach einem Ersatzspieler suchen. Glücklicherweise konnten wir mit dem mittlerweile für Aschbach spielenden Dieter einen erstliga-erfahrenen Spieler gewinnen, der auch bereits in der Saison 2019 die Rückrunde mit uns bestritten hat. Das Team, bestehend aus Florian, Stephan, Moritz, Christian, Thomas und Dieter war somit bereit die noch wichtigen Punkte in der Rückrunde zu sammeln.
Nach der hervorragenden Hinrunde mit einem sehr guten zweiten Platz in der Gruppe A hatten wir uns insgeheim ein etwas höheres Ziel als den ursprünglichen geplanten Klassenerhalt gesteckt. Jedoch war der Einzug in die Top 8 KO-Runde noch keine ausgemachte Sache. Das Programm am Samstag begann mit zwei hochkarätig besetzten Teams, den Würzburger Kickers und dem TFVS Freiburg. Anschließend sollten noch die Bonzini-Spezialisten vom TFC Braddock Burbach, sowie Supersonic Berlin folgen. Um an ein Weiterkommen zu denken, sollten aus diesen vier Spielen mindestens zwei Siege erspielt werden.
Wir starteten gegen die Würzburger Kickers mit einer durchwachsenen Leistung. Das erste Doppel bestritten Dieter und Thomas gegen Julian Wortmann und Jens Ross. Durch den Ausfall von Lukas mussten wir einen Stürmer kompensieren. Thomas erklärte sich bereit diese Rolle zu übernehmen. Leider war die Strategie im ersten Spiel noch nicht von Erfolg gekrönt und wir lagen mit 0:2 zurück. Mit dem Ziel, ein sicheres und gut eingespieltes zweites Doppel aufzubieten, gingen Stephan und Florian an den Start. Gegen die niederländischen Nationalspieler Twan Hermans und Mark Dost erarbeiten sie sich ein starkes 1:1. Es war jedoch schon zu erkennen, dass die Entscheidung Stephan und Flo als konstantes Doppel aufzustellen genau richtig war und uns an diesem Wochenende noch einige wichtige Punkte bringen würde. Im Einzel musste Christian gegen Thomas Haas und Moritz gegen Alexander Di Bello antreten. Beide erkämpften sich hier jeweils ein Unentschieden. Zwischenstand 3:5 gegen Bamberg. In den folgenden Doppeln wäre noch alles drin gewesen, jedoch konnten Moritz und Thomas im ersten Doppel keine Punkte holen. Der Abstand vergrößerte sich auf 3:7. Mit zwei weiteren Unentschieden in den letzten Doppeln ging das Spiel mit 5:9 an die favorisierten Würzburger Kickers und somit gab es noch keine Punkte für unsere Playoffs-Mission.
Nach diesem ersten Kracher-Team als Gegner sollte es im zweiten Spiel an diesem Samstag nicht viel weniger schwer werden. Mit dem TVFS Freiburg war das nominell beste Team am Ullrich-Tisch gegen uns aufgestellt. Die ersten Doppel starteten wir gleich mit unserer neuen Aufstellung. Diesmal konnten sich Dieter und Thomas gegen Frank Brauns und Dominik Pfingst ein Unentschieden erkämpfen. Gleichzeitig lief es diesmal ungünstig für Flo und Stephan gegen Björn Hoffmann und Fabio di Santo. Mit einer 0:2 Niederlage gerieten wir erneut in einen 1:3 Rückstand. Auch in den folgenden Einzeln konnten Christian und Moritz den Rückstand nicht ausgleichen. Christians 0:2 gegen den Schweizer Silvan Zuber und das 1:1 von Moritz gegen Bernd Beha warfen uns noch ein Stück weiter zurück auf dem Weg zum ersten Sieg des Tages. Zwischenstand 2:6 für Freiburg. Zwar konnten wir das Spiel mit einem starken 2:0 von Moritz und Thomas gegen Raphael Hampel und Dominik Pfingst nochmal enger gestalten, aber die erfahrenen Freiburger ließen in den beiden entscheidenden Doppeln nichts mehr anbrennen. Mit einer Niederlage und einem weiteren Unentschieden endete das Spiel 5:9 für Freiburg.
Das erste Zwischenfazit an diesem Samstag war zwiegespalten. Einerseits hatten wir beide Spiele verloren und die Stimmung war dementsprechend geknickt. Andererseits hatten wir es geschafft trotz des ersatzgeschwächten Kaders eine Aufstellung zu etablieren, mit der wir auch gegen Top-Teams Sätze gewinnen konnten. Die Dichte an Nationalspielern, Deutschen Meistern und Weltmeistern war in beiden gegnerischen Teams enorm hoch und uns wurde gleich gezeigt mit wem wir es hier das gesamte Wochenende über aufnehmen müssen, um bestehen zu können.
Nach zwei Niederlagen in den ersten Spielen mussten jetzt Punkte geholt werden. Wir waren bereits auf Rang 4 in der Gruppe A abgerutscht und unser direkter Konkurrent BSC Überbande Hamburg stand schon bereit uns einzuholen. Gegen den TFC Braddock Burbach waren wir nominell favorisiert, aber wir wussten schon im Vorfeld, dass wir hier keine einfachen Punkte holen würden. Bereits in der Saison 2019 stellten uns die Braddocks vor eine schwierige Aufgabe und der damalige knappe Sieg war hart erarbeitet. Das saarländische Team spielt traditionell auf dem Bonzini-Tisch, was für uns immer noch eine Herausforderung darstellt. Wir starteten gut in die Partie und konnten sowohl in den ersten beiden Doppeln und in beiden Einzeln jeweils einen Breaksatz auf dem Bonzini-Tisch holen. Stand 6:2 für Bamberg. Eigentlich hätte es nicht besser laufen können, aber der Bundesligamodus überrascht immer wieder und auch den erfahrensten Spielern passiert es, dass sie sich zu früh gegen vermeintlich schwächere Gegner als Sieger fühlen. Diese kurze Einstellungsschwäche wurde durch die Braddocks sofort böse bestraft. Mit jeweils zweimal 0:2 in den folgenden Doppeln war die Führung geschmolzen und das Spiel war wieder komplett offen. Es lag nun bei Stephan und Florian im letzten Spiel den Sieg für Bamberg zu holen. Dem Spielstand geschuldet entwickelte sich die Partie sehr hitzig und leider war bereits im ersten Satz die Stimmung von Seiten der Saarländer dermaßen aufgeladen, dass ein Schiedsrichter geholt werden musste. Das Doppel trennte sich 1:1 und somit endete die Partie insgesamt 7:7 unentschieden.
Den Sieg hatten wir verfehlt, aber zumindest die Chance auf einen Platz in den Top 8 konnten wir bewahren. Ein Sieg im nächsten Spiel war jetzt Pflicht, um nicht die traumhafte Hinrunde komplett zu verspielen. Gleichzeitig mussten wir jetzt bereits mit den Rechenspielen in der Tabelle beginnen. Unserer direkter Konkurrent BSC Überbande Hamburg hatte uns zu diesem Zeitpunkt von Platz 4 auf Patz 5 verdrängt. Bamberg hatte 12 Punkte und +10 im Satzverhältnis. BSC Überbande Hamburg hatte 13 Punkte und +14 Sätze. Wir waren auf Schützenhilfe angewiesen, um das Ruder nochmal herumreißen zu können. Wir waren guter Dinge, da die Hamburger gegen die Würzburger Kickers antreten mussten. Ein Sieg unsererseits und einer Niederlage der Hamburger und wir wären qualifiziert. Es sollte jedoch wesentlich spannender werden…
Erstmal mussten wir allerdings abliefern. Gegen Supersonic Berlin waren wir jetzt top motiviert und wir wollten zeigen, dass wir nicht umsonst bis hierhin gekommen waren. Beide Doppel starteten stark. Flo und Stephan, sowie Dieter und Thomas konnten jeweils ein 2:0 holen. Und auch in den Einzeln konnten wir nochmals erhöhen. Moritz mit einem Sieg und Christian mit einem Unentschieden. Zwischenstand 7:1 für Bamberg. Wir wollten weiterhin fokussiert bleiben, wussten wir doch, dass jetzt im direkten Vergleich mit Überbande Hamburg jeder Satz zählen kann. Ein hoher Sieg wäre sehr von Vorteil, um die aktuelle Satzdifferenz von minus 4 Sätzen gegenüber Hamburg zu reduzieren. Leider konnten wir das nicht erfüllen. Mit einer Niederlage und zwei Unentschieden sicherten wir uns zwar den Gesamtsieg, mit dem 9:5 konnten wir allerdings unsere Satzdifferenz nur auf +14 Sätze ausbauen. Mit dem Sieg hatten wir unseren Teil der Mission erfüllt. Jetzt hieß es auf das Ergebnis Würzburger Kickers gegen BSC Überbande Hamburg warten. Stand zu diesem Zeitpunkt in der Gruppe A:
4. Platz: TFC Bamberg, 11 Spiele, 14 Punkte, +14 Sätze
5. Platz: BSC Überbande Hamburg, 10 Spiele, 13 Punkte, +14 Sätze
Das Spiel wurde in der Final Area ausgetragen und wir konnten zunächst kaum glauben, als wir die Führung von Hamburg auf den Bildschirmen angezeigt bekamen. Es hieß jedoch Ruhe bewahren. Ein Spiel kann sich immer noch drehen und besonders die Top Teams lassen sich nicht ohne weiteres die Punkte abnehmen. Nach einigen Schlagabtauschs stand es vor den letzten Doppeln 5:7 für Hamburg und somit alles gegen uns. Eine beachtliche Leistung des Hamburger Teams. In einem spannenden letzten Doppel schafften die Würzburger mit einer starken Leistung von Twan Hermans und Rick Hansen dann doch noch ein 2:0 und das Spiel endete mit 7:7. Einige Hamburger jubelten bereits, da sie dachten, dass ein Unentschieden schon ausreichen würde um an uns vorbeizuziehen. Damit hatten sie sich geirrt. Mit dem 7:7 hatte die Hamburger zwar einen weiteren Punkt erzielt, ihr Satzverhältnis blieb jedoch gleich. Der Stand nach der letzten Partie war deshalb exakt gleich:
4. Platz: TFC Bamberg, 11 Spiele, 14 Punkte, +14 Sätze
4. Platz: BSC Überbande Hamburg, 11 Spiele, 14 Punkte, +14 Sätze
Bei gleichem Punktestand und gleichem Satzverhältnis zählt somit der direkte Vergleich beider Tams. Kurioserweise hatten wir gegen BSC Überbande Hamburg in dieser Saison auch noch unentschieden gespielt. Die Verwirrung unter den beteiligten Mannschaften war perfekt. Aufklärung konnte nur die Turnierleitung geben, die in diesem Fall sogar selbst nochmals das Regelwerk der Bundesliga studieren musste, um herauszufinden wie ein solcher Status-Quo regelkonform gelöst wird. Zur Überraschung aller, gab es kein Penalty-Schießen. Der Einzug in die Top 8 der ersten Bundesliga sollte nach all den harten Spielen und Sätzen mit einem trivialen Münzwurf entschieden werden. Die Nerven auf beiden Seiten lagen blank.
Die Turnierleitung bekam eine 50-Cent Münze ausgehändigt. Die Frage, ob Kopf oder Zahl beantwortet Christian entscheidungsschnell mit Zahl. Nach ausgelöstem Münzwurf dreht sich diese im Flug und landet auf der Kantenseite. Sie fällt nicht sofort, sondern rollt zwei, drei Meter weiter. Alle Spieler verfolgen gespannt den Ausgang. Die Münze kippt nach einer kurzen, engen Kurve zur Seite und fällt: Zahl! Unter den Bamberg bricht Jubel aus. Die Hamburger sind am Boden. Der TFC Bamberg ist in den Top 8 der ersten Bundesliga.
Mit einem sehr glücklichen Ausgang endete dieser erste Rückrundentag für den TFC. BSC Überbande Hamburg hatte mit dem 7:7 gegen die Würzburger Kickers eine wirklich starke Leistung gezeigt und auch sie hätten es definitiv verdient weiterzukommen. Unser Fazit an diesem Abend war, dass in diesem Bundesligamodus jeder Satz zählt. Ein vermeintlich unwichtiger Punkt weniger hätte uns bereits das Weiterkommen gekostet.
Der Sonntag
Platz 4 in der Gruppe A. Das bedeutete der nächste Gegner ist der Bestplatzierte in der Gruppe B. In diesem Viertelfinale stand jetzt Silpion Hamburg auf dem Programm. Das nächste Top-Team mit einem Kader gespickt von Deutschen Meistern, Weltmeistern und Nationalspielern. Wir waren mal wieder der Underdog. Für diesen Sonntagmorgen hatten wir uns vorgenommen gut vorbereitet in die Partie zu gehen. Wir waren deshalb frühzeitig in der Halle erschienen und hatten uns an unserem Tischpool gut eingespielt. Unsere Aufstellung wollten wir im Wesentlichen beibehalten mit einer kleinen Ausnahme: Stephan und Flo waren nicht mehr das letzte Doppel, sondern durften direkt nach den Einzeln durchstarten. Wie sich zeigen sollte war das ein Schlüssel in dieser Partie.
Die Bamberger starteten gut in die Partie. Beide Doppel spielten stark auf. Dieter und Thomas mussten sich gegen Nico Wohlgemuth und Mick Kunath zur Wehr setzen. Auf dem Ullrich-Tisch hatten die beiden schon am Rande der Niederlage, der Satz ging jedoch trotzdem etwas unglücklich mit 7:8 an die Hamburger. Auf dem Leonhart zeigte Nico Wohlgemuth dann, warum er an diesem Tisch zu recht Deutscher Meister ist. Das Spiel endete mit 0:2 für die Hamburger. Glücklicherweise waren Stephan und Flo im zweiten Doppel gegen Cornelius Kniepert und Felix Lanyi strategisch top aufgestellt. Mit einem traumhaften 2:0 konnten die Bamberger ausgeglichen in die Einzel starten. Moritz erarbeitete sich hier ein solides 1:1 gegen Maximilian Hoyer. Christians Leistung im Einzel gegen Leonardo Stamerra war bemerkenswert. Stand Christian noch im ersten Satz mit 2:4 an Rande des Satzverlustes, konnte er den Satz noch drehen und in einen Gewinn umwandeln. Ein weiterer Satzgewinn führte zu einem überragenden 2:0 Sieg. Zwischenstand 5:3 für Bamberg. Es sollte noch besser kommen. Die nächsten Doppel standen an. Christian und Dieter konnten gegen Nico Wohlgemuth und Mick Kunath einen weiteren Riesensieg für Bamberg holen. Es stand plötzlich 7:3 für das Bamberger Team und wir waren nur noch einen Satz vom Halbfinale entfernt. Die Mannschaft von Silpion Hamburg hatte in dieser Saison große Ziele und die Spieler sahen sich plötzlich am Rand des Ausscheidens. Aber unsere Aufstellung zahlte sich aus. Stephan und Flo durften ein weiteres Mal gegen Cornelius Kniepert und Felix Lanyi antrete, deren vorherige Niederlage ein zusätzlicher psychologischer Vorteil für uns war. Stephan und Flo ließen den Hamburgern keine Chance. Mit dem ersten Satzgewinn war das Viertelfinale gelaufen und wir hatten einen großen Titelfavoriten aus dem Turnier bugsiert. Eine großartige Leistung des ganzen Teams. Bamberg ist unter den Top 4 Teams der besten Tischfußballliga der Welt. Was für eine Erfolgsgeschichte.
Lange konnten wir uns nicht ausruhen, stand noch zeitnah das Halbfinale gegen den uns bekannten TFVS Freiburg an. Die Freiburger hatten mit einem radikalen 8:0 in den ersten acht Sätzen des Viertelfinales gegen Schovelkoten Münster ein Zeichen gesetzt und klar gemacht, dass sie zurecht ein Anwärter auf den Titel des Deutschen Meisters sind. Leider konnten wir unsere gute Leistung aus dem Viertelfinale nicht ins Halbfinale übertragen. Frank Brauns und Björn Hoffmann legten mit einem 0:2 gegen Thomas und Dieter vor. Und auch unser Topdoppel Stephan und Flo musste sich gegen das Schweizer Doppel Silvan Zuber und Fabio di Santo mit 0:2 geschlagen geben. Gegen die bemerkenswerten Schüsse von Silvan Zuber aus der Verteidigung war in diesem Spiel nichts zu machen. 0:4 nach den ersten Doppeln. Ein Spielstand von dem man sich in diesem Turniermodus erstmal erholen muss. Unsere Einzelkämpfer Christian und Moritz gaben jedoch alles. Christian sicherte sich ein 2:0. Das Spiel war wieder offen, aber Raphael Hampel ließ auf Seiten der Freiburger gegen Moritz nichts anbrennen. Konnte Moritz in der Vorrunde gegen Hampel noch mit einer starken Torwartleistung glänzen, so war es diesmal genau umgedreht. Mit einem starken Pinshotsystem sicherte sich Raphael Hampel zwei Punkte gegen Moritz. Vom 2:6 Rückstand konnten wir uns nicht erholen. Sowohl das Team Christian/Dieter sowie Flo/Stephan verloren jeweils den ersten Satz ihrer Spiele. Das Halbfinale war vorbei. Freiburg war im Finale und uns bleibt nur das Spiel um Platz 3. Gerne hätten wir das Spiel mehr auf Augenhöhe gestaltet. Der TFVS Freiburg war an diesem Wochenende aber einfach besser als wir und somit verdient im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft.
Im zweiten Halbfinale setzte sich der mehrfache Deutsche Meister Hannover 96 im Penalty Shootout gegen die Würzburger Kickers durch. Das Spiel um Platz 3 stand fest. Wieder ging es gegen einen bekannten Gegner aus unserer Gruppe A. In der Final Area B stand jetzt wieder TFC Bamberg gegen Würzburger Kickers auf dem Programm. Die Atmosphäre im Vorfeld war zunächst noch recht gelöst. Man neckte sich gegenseitig. Die freundschaftliche Stimmung wechselte dann aber schnell zu einer sportlichen. Man merkte, dass jeder hier noch mit einer Trophäe nach Hause fahren wollte. Die ersten Doppel starteten. Stephan und Florian konnten gegen Mark Dost und Jens Roos ein 1:1 erspielen. Dieter und Thomas unterlagen wieder mit 0:2 dem starken Doppel Twan Hermans und Julian Wortmann. Bamberg lag mit 1:3 zurück. Im ersten Einzel konnte Moritz wieder zeigen warum er zu Recht auf der P4P Einzelrangliste auf dem 3. Platz steht. Mit einem 2:0 gegen Alexander Di Bello war das Spiel zeitweise wieder ausgeglichen. Leider unterlag Christian trotz starken Spiels dem Einzelweltmeister von 2017 Thomas Haas mit 0:2. Bamberg lag mit 3:5 im Rückstand. Das Spiel war allerdings noch offen. Die beiden nächsten Doppel waren hart umkämpft. Christian und Dieter sicherten sich ein Unentschieden gegen Haas und Di Bello und auch Stephan und Flo holten gegen Mark Dost und Jens Roos ein 1:1. Der Stand vor dem letzten Doppel war 5:7 gegen Bamberg. Ein direkter Sieg war nicht mehr möglich, aber mit einem 2:0 konnten wir uns noch in das Penalty Shootout retten. Es lag jetzt an Moritz und Thomas gegen Twan Hermans und Julian Wortmann abzuliefern. Und genau das taten die beiden. Zwei bockstarke Sätze an beiden Tischen sicherten das 7:7. Bamberg hatte es ins Penalty Shootout um die Bronzemedaille der 1. Bundesliga geschafft.
Der Modus ist einfach. Jeweils 5 Spieler werden pro Team aufgestellt. Am Heimtisch wird geschossen, am Auswärtstisch gehalten. Unser nervenstarker Moritz trat als erstes gegen Thomas Haas an. Absolut abgezockt hält Moritz zunächst und verwandelt dann eiskalt auf dem Heimtisch. 1:0 für Bamberg. Als nächstes ist Stephan gegen Jens Roos an der Reihe. Wieder hält Stephan auf dem Leonhart, kann aber gleichzeitig selbst nicht verwandeln. Es blieb beim 1:0. Jetzt muss Flo gegen Alex Di Bello antreten. Flo hält und versenkt die Kugel mit einer tollen Wechslerkombination im gegnerischen Tor. 2:0 für Bamberg. Christian hat jetzt die Chance zum Sieg. Hält und trifft er ist das Spiel gelaufen. Mark Dost legt den Ball für Würzburg auf … und trifft. Am Ullrich heißt es nun für Christian nachziehen. Mit dem Pinshot versucht Christian einen Wechsler in die Mitte und … wird gehalten. 2:1 für Bamberg. Es ist wieder spannend. Für Würzburg hat jetzt Julian Wortmann die letzte Chance zum Ausgleich. Er muss verwandeln und gleichzeitig selbst abwehren. Thomas hat für Bamberg die leichtere Ausgangsposition. Hält er den Ball, ist Bamberg auf Platz 3 der Bundesliga 2022. Julian Wortmann legt den Ball auf zum Jet. Thomas verteidigt sichtlich angespannt. Der Schuss kommt dreiviertel, aber Thomas Verteidiger ist an der richtigen Stelle. Bamberg gewinnt das Penalty Shootout und die Freunde ist riesig. Mit einer starken Saisonleistung haben sich die Bamberger auf den dritten Platz der 1. Tischfußball Bundesliga gespielt. Tolle Unterstützung hatten die Bamberger in diesem kleinen Finale von der Tribüne von den befreundeten Nürnbergern, die uns lautstark anfeuerten. Vielen Dank dafür.
Besonders stolz sind wir darauf, dass wir in dieser stark besetzten Bundesliga mit einem richtigen Bamberger Team, bestehend aus Gründungsmitgliedern und Eigengewächsen des TFC Bamberg, abliefern konnten. Wir bedanken uns bei allen Gegnern für die spannenden und fairen Spiele und besonders bei allen Verantwortlichen des DTFB für die professionelle Organisation des Events.